Inmitten der „Martinivorstadt“ entsteht ein wegweisendes Projekt, das die Brücke zwischen den Generationen schlagen soll: Ein Mehrgenerationenhaus (MGH), das nicht nur modernen Wohnraum bietet, sondern auch auf die Herausforderungen einer alternden Gesellschaft reagiert.
Umbau des Plattenbaus
Das Projekt nutzt zwei Typenbauten des WBR 85-Plattenbaus, die bisher aufgrund hoher Leerstände und unpopulärer Grundrisse ungenutzt blieben. Insgesamt werden 60 Wohneinheiten in den beiden Gebäuden realisiert. Um den Anforderungen eines Mehrgenerationenhauses gerecht zu werden, werden die Gebäude teils zurückgebaut und umfassend umgestaltet.
Ein Zuhause für alle Generationen
Das Konzept des Mehrgenerationenhauses zielt darauf ab, ein Zuhause für Menschen unterschiedlicher Altersgruppen zu schaffen und gemeinschaftliches Leben zu fördern. Studien zufolge werden im Jahr 2030 rund 300.000 Pflegekräfte in Deutschland fehlen. Dies bedeutet, dass immer mehr Menschen ihre Angehörigen selbst pflegen müssen, oft ohne die dafür notwendigen räumlichen Voraussetzungen.
Hier setzt das MGH an: Es bietet im Erdgeschoss rollstuhlgerechte Wohnungen, die speziell für Menschen mit Pflegebedarf konzipiert sind. Daneben befindet sich eine weitere Wohnung, die bei Bedarf separat genutzt oder über einen eigenen Eingang mit der Nachbarwohnung verbunden werden kann. Dieses flexible Wohnkonzept ermöglicht es Familien, ihre Angehörigen in unmittelbarer Nähe zu pflegen, ohne auf Privatsphäre verzichten zu müssen.
Flexibilität als Schlüssel
Ein weiterer Vorteil des Bautyps ist die Flexibilität, die er bietet. Über einen zweiten Eingang kann das Obergeschoss entweder als zwei separate Zwei-Raum-Wohnungen oder als eine zusammenhängende Vier-Raum-Wohnung genutzt werden. Diese Anpassungsfähigkeit ermöglicht es, auf die sich ändernden Bedürfnisse der Bewohner zu reagieren und den Wohnraum effizient zu nutzen.



Auswirkungen auf den Stadtumbau
Das Mehrgenerationenhaus im „Martini Ensemble“ ist ein Modell für die Stadtentwicklung der Zukunft. Es zeigt, wie ungenutzte Bausubstanz revitalisiert und in lebenswerte Wohnkonzepte umgewandelt werden kann. Dieses Projekt ist ein Beispiel dafür, wie Städte durch innovative Wohnmodelle auf die demografischen Herausforderungen unserer Zeit reagieren können.
Durch den Umbau des Plattenbaus wird nicht nur bestehender Wohnraum sinnvoll genutzt, sondern auch ein Beitrag zur sozialen Nachhaltigkeit geleistet. Das Mehrgenerationenhaus fördert das Miteinander der Generationen und schafft eine lebendige Gemeinschaft, in der jeder seinen Platz finden kann.
Mit diesem Projekt setzt das „Martini Ensemble“ neue Maßstäbe für eine zukunftsorientierte Stadtentwicklung, die den Bedürfnissen aller Generationen gerecht wird und die Lebensqualität der Bewohner nachhaltig verbessert.
Testen Sie selbst!
Mit diesem QR-Code haben sie die Möglichkeit, ein digitalisiertes Gebäude zu testen. Sie können auch das Gebäude mit dem Button „Auflösen“ und dem Schiebeschalter das Gebäude in die Einzelteile zerlegen.